Kunst nach Maß

Ein immer wieder herausfordernder und besonders spannender Teil meiner künstlerischen Arbeit ist die Gestaltung von Räumen. Kunst für Räume zu gestalten, die sich einfügt, die die gestalterische Aussage des Raumes oder des Gebäudes transportiert, die anspricht, ohne sich aufzudrängen, das ist die Herausforderung. Kunst soll eine Aussage machen und sie hat Teil an der gestalterischen Aussage von Raum und Umgebung.

Lösungen finde ich hier oft nur durch immer neue Wagnisse, durch Ausprobieren von Ungewohntem. Es ist unerlässlich, auch die räumlichen Vorgaben in die künstlerische Gestaltung mit einzubeziehen. Gemeinsam mit dem Auftraggeber ergründe ich die Zielsetzung, um durch Studien, Zeichnungen und Modelle eine künstlerisch individuelle Antwort zu finden. An die künstlerische Qualität und die handwerkliche Präzision stelle ich hohe Anforderungen. Von ihrer Wirkung werden Raum und Umfeld geprägt. Objektbezogene Kunst zu gestalten, ist eine Aufgabe, die mich immer wieder neu fordert. Eine Herausforderung, der ich mich immer wieder gern stelle und die ich in den vergangenen Jahren beispielsweise für Unternehmen oder im Sakralbau getätigt habe.

Auch im Außenbereich gibt es Orte, für die es individuelle ortsbezogene Kunst braucht. In diesem Bereich habe ich ebenfalls viele Projekte realisiert.

Beispiele meiner Arbeit

Die nachfolgenden Beispiele meiner „Kunst nach Maß“ zeigen, wie ein solcher Schaffensprozess abläuft und natürlich die Ergebnisse. Ich lade Sie herzlich ein, auf Entdeckungsreise zu gehen.

Kunstwerke im öffentlichen Raum

Gestaltung einer Verkehrsinsel in Bad Fredeburg

An diesem Beispiel sieht man sehr gut, wie ein Entstehungsprozess von der ersten Skizze, über die handwerklichen Arbeiten, bis zur Montage vor Ort abläuft. Dabei überlasse ich nichts dem Zufall, bei allen Arbeitsschritten bin ich mittendrin. Bei dieser Skulptur ist die Andeutung einer Harfe zu erkennen. Sie ist aus Edelstahl gefertigt in Kombination mit einem Sockel aus heimischem Schiefer. Die Figur der Harfe schlägt eine optische und gedankliche Brücke zum Musikbildungszentrum in Bad Fredeburg, das zum Zentrum der (Laien-)Musik in ganz NRW werden soll.

Kunst in sakralen Räumen

Kapelle / Raum der Stille in Haus Nordhelle

Für die evangelische Tagungsstätte „Haus Nordhelle“ konnte ich im Jahr 2014 einen Raum der Stille gestalten. Als Raum der Sammlung und Stille waren hier ein Altarbild, der Altar, ein Ambo und ein Taufort zu fertigen.

Auszug aus der Kapellenbeschreibung

Die Grundformen von Altar, Ambo und Taufe sind entwickelt aus Kreis und Kreisabschnitten. Diese „Rundformen“ stehen als Gegensatz zur klaren auf Sammlung ausgerichteten symmetrischen Architektur und bilden eine spannende Ergänzung zum vorhandenen Raum.

Als Grundmaterial wurde matt geschliffener Edelstahl gewählt; lediglich die Altarplatte ist aus naturgebrochenem Schiefer und steht damit im Zusammenhang mit dem Dach des Gebäudes. (…)

Im Altarbild wird die kontemplative Absicht des Künstlers noch deutlicher spürbar. Aus einer roten Fläche, die am oberen Bildrand einen Himmel erahnen lässt, erwächst ein Kreuz als Teil einer fast im Verfall begriffenen Architektur, die einen weiten Horizont aufweist. (…)

Die Form des Ambos erinnert an ein Segel. Nur das Segel kann einem Schiff die Kraft zur Fortbewegung geben. So ist ein Schiff immer schon Zeichen für christliche Gemeinschaft gewesen, aber auch Sinnbild der Reise durch die Wogen des Lebens. (…)

Der Taufort weist die gleiche Schlichtheit in der Gestaltung auf wie Altar und Ambo. In der unteren, die Schale tragenden Form, ist eine Welle als Symbol des Wassers als Baustein des Lebens erkennbar.

Krankenhauskapelle St. Johannes in Dortmund

Die Ausgestaltung dieser Kapelle war für mich eine besondere Erfahrung und Herausforderung. Kunst in liturgischen Räumen ist nicht einfach Kunst, sondern sie soll und sie will den Menschen etwas sagen, die diese Räume aufsuchen. Die Gegenstände und Werke in diesen Räumen unterstützen das Gesagte, die Liturgie, die Verkündigung des Wort Gottes. Für die Krankenhauskapelle konnte ich Altar und Leuchter, das Ambo, den Tabernakel, den Opferlichtständer und ein großes Kruzifix mit Wandbild gestalten. All diese Elemente habe ich aus einer Materialkombination von matt geschliffenem Edelstahl und farbig gestaltetem Titan gefertigt.

Auszug aus der Kapellenbeschreibung

Im Vorraum zur Kapelle begrüßt ein wandhoher Brunnen den Besucher. Aus einer aufbrechenden Edelstahlwand fließt leise Wasser über eine blaue Titanfläche. Das Element Wasser erinnert an Johannes den Täufer und Wasser als Quell des Lebens, Grundelement der Schöpfung. Ein von umlaufendem Glas gehaltenes Titanportal lädt zum Betreten des Kapellenraumes ein. In der Grundstruktur setzt sich dieses aus Quadraten zusammen, welche sich sowohl im Grundriss wie in der Architektur der Decke widerspiegeln.

Beim Eintreten in den Raum erfasst man durch die Mittelachse Altar und Rückwandgestaltung. Der quadratische Altar mit schwarzer Ebenholzplatte wird im Fuß von einer aufbrechenden, runden Edelstahlsäule gehalten, die von einer durchlaufenden Kreuzform getragen wird.

Aus der Kapellenrückwand „bricht“ ein hohes Titan-Wandbild hervor. Die in sich geschlossene Wand öffnet sich, vor dem Bild ein Kreuz mit Corpus, alles in sich den Kreuztod Jesu vermittelnd. Dem Betrachter wird durch die Farbgebung des von unten dunklen und nach oben hell öffnenden Bildes Kampf und Befreiung, Erlösung und Hoffnung vermittelt. Letztlich eine Aufforderung, den Weg zum Licht mitzugehen.

Ambo, Tabernakel und Leuchter resultieren aus der Formensprache der vorgenannten Sakralelemente, ergänzen zurückhaltend die Gesamtausstattung.